Projektbericht „Modedesigner für einen Tag“
FGTS Gisingen 2023
Pädagogische Zielsetzung:
– Förderung der Kreativität durch die Ausarbeitung eines eigenen Designs
– Entwicklung eines Gefühls für das Zusammenspiel von Farben und Formen
– Auseinandersetzung mit der Aussagekraft bzw. Botschaft des eigenen Entwurfs
– Stärkung des Selbstbewusstseins durch die Umsetzung eigener Ideen
– Wertschätzung der Arbeit die hinter einem fertigen Kleidungsstück steht
– Einschätzung der Durchführbarkeit der eigenen Ideen
Kinder haben in der Regel keine Vorstellung davon, wie viel Arbeit hinter dem Aussehen
ihrer Kleidung steckt. Durch die Massenproduktion unserer Bekleidung in
Billiglohnländern, hat der materielle Aspekt der Bekleidung an Bedeutung verloren und es
wird selten darüber nachgedacht, welche geistige und körperliche Arbeit hinter der
Ausarbeitung und Umsetzung eines Designs steckt.
In diesem Projekt sollte den Kindern die Möglichkeit gegeben werden, einen Einblick in die
vielfältigen Arbeitsschritte zu erhalten, die es braucht bis ein Design/Motiv auf einem
Kleidungsstück landet.
Ablauf des Projektes:
Der erste Schritt für die Kinder bestand darin, sich grundsätzlich ein Thema zu überlegen,
welches sie für ihr Motiv/Aussage/Design wählen wollten.
Sie konnten dies völlig frei tun oder aus ca. 200 Grundmotiven auswählen.
Die nächste Hürde bestand aus der Farbgestaltung und auch der Kombination
unterschiedlicher Motive.
Sie mussten sich schon vorab eine Vorstellung von der Größe, des Zusammenspiels der
Farben und ggf. der Aussage ihres gewählten Motivs oder Textes machen.
Dies erforderte ein komplexes virtuelles Vorstellungsvermögen, denn die Mustermotive
lagen für die Kinder lediglich in Papierform in schwarz weiß und auch nicht in der
tatsächlichen Größe vor.
Zusätzlich kam noch die Entscheidung hinzu, ob sie die Beispielmotive nur als kleine
Schablone nutzen möchten und die Farbgebung von Hand, mittels Textilfarben auftragen
oder ob sie die gewählten Motive bereits in einer bestimmten Farbe, mit Hilfe der Textilfolie
aufbringen möchten.
Ihre Überlegungen mussten sie dann in eine Liste eintragen, damit die gewünschten
Folien von mir mit einem Schneidplotter zurecht geschnitten werden konnten.
Dann ging es zum praktischen Teil über.
Nun mussten die Kinder ihre gewählten Motive auf ihrem Shirt platzieren.
Dabei musste beachtet werden wo das Motiv am besten zur Geltung kommt. Bei mehreren
Motiven sollte natürlich auch die Balance zwischen vorhandenem Platz und Größe des
Motivs stimmig sein.

Bei Texten musste darauf geachtet werden, sie an einer Stelle anzubringen, die beim
Tragen auch lesbar ist.
Dies nahm viel Zeit in Anspruch. Es wurden Designs erstellt und wieder verworfen, hin
und her gerückt, dazu genommen, weggelassen – bis es gefiel.
Dann ging es an das fixieren der Motive mittels Presse. Dies durften die Kinder mit meiner
Hilfe selbstständig erledigen und waren sehr fasziniert davon, wie durch Hitze und Druck
das Motiv von der Trägerfolie in den Stoff eingebracht wurde.
Im nächsten Arbeitsschritt wurden die Designs noch weiter mit Textilfarben ausgearbeitet
und verschönert. Hierbei wurden die Grenzen zwischen in ihrer Phantasie gedachtem
Wunschaussehen und tatsächlich Möglichem ausgelotet. Die Kinder lernten zu
improvisieren und auch, dass nicht jedes ausgedachte Design wirklich umsetzbar ist.
Die Textilfarbe musste in einem weiteren Arbeitsgang durch die Heißpresse fixiert werden.
Und dann endlich, nach diesen vielen Arbeitsschritten, konnten die Kinder stolz ihre
fertigen Werke präsentieren!
Am liebsten wollten sie die Shirts gleich anbehalten und viele tragen sie auch aktuell nach
den Ferien in der Schule.
Ramona Welp, 07.06.2023